Sie kennen das sicher auch: Sie machen gerade eine Sache, sind aber in Gedanken schon bei der nächsten und schauen gleichzeitig noch nach den Kindern, der Wäsche, dem Essen auf dem Herd….. oder im Büro meldet sich der PC mit einer neuen Email, eine Terminerinnerung ploppt auf, wieder kommt jemand in Ihr Büro und möchte “nur mal kurz” etwas wissen und die to do Liste wird auch nicht kürzer.
Am Ende hat man das Gefühl gar nichts geschafft zu haben, fühlt sich ausgelaugt und müde.
Ich ertappe mich dabei regelmässig. Wie oft habe ich mir vorgenommen den Nachmittag ganz bewusst mit meiner Tochter zu verbringen, doch dann ist da noch ein Angebot, dass ich längst rausschicken wollte, Seminarkonzepte, die ausgearbeitet werden müssen, hörbar kommt eine neue Email rein und schon bin ich überall – doch nirgends ganz. Wir sind nicht achtsam.
Eine Geschichte passt dazu gut:
Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …“
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
„Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?“
Er sagte wiederum:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich … “
Wieder sagten die Leute:
„Aber das tun wir doch auch!“
Er aber sagte zu ihnen:
„Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr gedanklich schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr in Gedanken schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr mit dem Kopf schon am Ziel.“
Vielleicht kann diese Geschichte helfen, den Alltag bewusster wahrzunehmen. Wir sollten uns einer Sache ganz widmen, statt ständig drei Dinge gleichzeitig erledigen zu wollen, denn meist gelingt keine davon richtig, wir haben das Gefühl, dass die Zeit einfach nicht ausreicht und die Menschen um uns herum merken sehr wohl, dass wir gar nicht richtig bei ihnen sind.
Besser ist es bewusst eine Sache zu machen, und in dieser Zeit alle anderen Optionen auszublenden. Nur so komme ich zügig voran und habe am Ende mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die einzelnen Dinge. Und mich selbst. Dass ist Achtsamkeit – sich ganz auf eine Sache konzentrieren, statt wie gewohnt in Gedanken immer schon voraus zu eilen und das, was gerade passiert nicht wahrzunehmen.