Als Karrierebremse schlechthin gilt immer noch die Familie, zumindest für Frauen.
Inzwischen arbeiten Unternehmen daran, diesen Konflikt zu lösen und die Vereinbarkeit von Kind und Karriere zu verbessern. Jetzt haben sie neue Ideen, heißt es in der FAZ. Nicht zuletzt, weil der Druck wächst. Lesen Sie hier den Artikel auf FAZ.NET
Für die Familie auf eine eigene Karriere verzichten?
Heutzutage braucht niemand mehr zu warten, bis das Kind volljährig ist und die berufliche Ausbildung oder das Studium abgeschlossen sind. Die Ablösung vom Elternhaus beginnt mit ersten Schritten inzwischen bereits im Kindergarten, in der Vorschule und dann in der Schule. Denn das Kind lernt so neue Freunde und neue Interessen kennen und möchte diesen nachgehen.
Hinzukommen die unschönen Statistiken, die niemand gerne hört, die aber wichtig sind bei der Entscheidung die Berufstätigkeit fortzusetzen und zwar nicht mit einem Minijob oder 450 Euro Job. Denn kommt es zu einer Scheidung oder dem frühen Tod des Partners, haben es Frauen, die im Beruf lange ausgesetzt haben, schwer, für ihren Unterhalt und den ihrer Kinder zu sorgen. Nicht selten geraten sie durch Minijobs und Co auch in die Altersarmut. Es ist also umso wichtiger, dass Sie unabhängig bleiben und sich um Ihre Altersversorgung selbst kümmern. Wenn diese ganzen Faktoren nie auf Sie zutreffen und die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, dann stärkt eine Berufstätigkeit auf jeden Fall ihr Selbstwertgefühl. Spaß und Anerkennung bringt eine Berufstätigkeit. Sie haben Kontakte außerhalb der Familie.
So klappt der Wiedereinstieg in den Beruf
Beginnen Sie Ihren Wiedereinstieg rechtzeitig zu planen und klären Sie, bevor Sie sich um einen neuen Job oder die Rückkehr in den alten bewerben, einige Fragen:
- Was wird sich ändern, wenn Sie zu arbeiten beginnen?
- Wann ist der richtige Zeitpunkt für Ihren Wiedereinstieg?
- Wie kann die Familienarbeit neu verteilt werden?
- Wie organisieren Sie Ihre Woche neu?
- Welche Möglichkeiten der Kinderbetreuung kommen in Frage und welche können Sie sich leisten?
- Wer hilft bei Krankheit und in Ferienzeiten?
- Wie viele Stunden können Sie wöchentlich arbeiten?
- Welche Arbeitsorte können Sie mit welchem Verkehrsmittel erreichen?
- Wie sieht Ihr bisheriger Berufsweg aus?
- Welche Fähigkeiten und Kenntnisse haben Sie?
- Wie und wo können Sie Wissen auffrischen, und wie finanzieren Sie eine Weiterbildung?
- Kommt eine Ausbildung (z.B. in Teilzeit) in Frage?
- Können Sie bei Ihrer bisherigen Arbeitsstelle wieder einsteigen?
- Haben Sie aktuelle und aussagekräftige Bewerbungsunterlagen?
- Wie bereiten Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vor?
Schon während der Elternzeit lässt sich einiges tun
Während der Auszeit ist es wichtig, die eigene Qualifikation zu erhalten. Nutzen Sie die Elternzeit für sich und Ihre Ziele! Sie können die Auszeit vom Job z.B. für eine Fortbildung nutzen. Neben den genau passenden Weiterbildungsmaßnahmen, die vielleicht sogar Ihr Arbeitgeber anbietet, ließe sich auch über ein Studium an einer Hochschule oder Fernuni nachdenken. Es gibt sogar Universitäten, an denen Sie abends studieren können, wenn Ihr Partner sich ums Kind kümmern kann. Bitte bedenken Sie allerdings, dass ein konzentriertes Arbeiten nur möglich ist, wenn jemand sich um Ihr Kind kümmert oder Ihres eines der wunderbar pflegeleichten Babys ist, dass die meiste Zeit des Tages verschläft.
Fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob er sich an den Kosten beteiligt, denn die Firma kann diese Kosten steuerlich absetzen und sichert gleichzeitig Ihre Qualifikation. Unter bestimmten Umständen (z.B. drohender Verlust des Arbeitsplatzes) können Sie auch finanzielle Unterstützung von der Agentur für Arbeit erhalten. Erkundigen Sie sich bei der Behörde an Ihrem Wohnort.
Weitere Dinge, die Sie während der Elternzeit tun können, um am Ball zu bleiben:
- Bieten Sie bei geklärter Kinderbetreuung an Urlaubs- und Krankenvertretungen zu übernehmen.
- Rechtlich ist es möglich im Rahmen der Elternzeit bis zu 30 Stunden in der Woche zu arbeiten, so können Sie z.B. eine Teilzeittätigkeit in Ihrer Firma übernehmen, um fachlich am Ball zu bleiben.
- Bereiten Sie sich auf das Rückkehrgespräch vor
- Fragen Sie nach einem Mentoring Programm oder überlegen Sie, ob erfahrene Kollegen Ihnen helfen können, den Kontakt zum Betrieb zu halten.
- Nutzen Sie Fachmagazine, das Intranet und andere »Betriebsmedien«
- Lassen Sie sich deshalb unbedingt einen externen Zugang zum Intranet geben und bitten Sie darum Veröffentlichungen per Post zu erhalten
- Gehen Sie zu betrieblichen Veranstaltungen (Sommerfest, Weihnachtsfeier, Produktpräsentationen etc.)
Sorgen Sie dafür, dass Sie der Arbeitswelt nicht komplett dern Rücken zukehren sondern erhalten Sie Ihr Netzwerk und Ihre Kontakte. So tun Sie sich bei einem Wiedereinstieg wesentlich leichter.
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