Elterngeld Plus – was sich 2015 ändert

Das Elterngeld soll Eltern, die ihr Kind zu Hause betreuen, einen Teil der Einkommensverluste ausgleichen. Im Juli diesen Jahres kommt das Elterngeld Plus als Wahlmöglichkeit neu dazu. Davon können Mütter und Väter profitieren, die während der Elternzeit auch arbeiten wollen.

Eltern, deren Kinder ab dem 01. Juli 2015 geboren werden, profitieren von besseren Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten und dennoch staatliche Unterstützung zu erhalten. Arbeitgeber müssen dafür zukünftig noch flexibler auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern eingehen. 

Müttern und Vätern bieten sich mit dem neuen Elterngeld Plus die Möglichkeiten, zukünftig bis zu 24 Monate in Teilzeit zur arbeiten. In dieser Zeit erhalten Eltern in Elternzeit bis zu 50 Prozent der bisherigen Elterngeldzahlung. Bisher war der Bezug von Elterngeld nur für 12 Monate möglich.

Ein Elterngeldmonat lässt sich zukünftig also auf zwei Elterngeld Plus Monate aufteilen. Das heisst aber auch, dass Bezieher von Elterngeld Plus nur die Hälfte der Leistungen bekommen. Diese aber dann doppelt so lange, wie beim bisherigen Elterngeld.

ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus: Längerer Bezug von Elterngeld bei Teilzeitarbeit

Das ElterngeldPlus soll Väter und Mütter dabei unterstützen, schon während des Elterngeldbezugs und danach in Teilzeit zu arbeiten. Die ElterngeldPlus-Monate ermöglichen während der Teilzeittätigkeit doppelt so lange die Förderung durch das Elterngeld zu nutzen.

Zwar war es auch bisher möglich Teilzeitarbeit und Elterngeld zu kombinieren, jedoch verloren Eltern nach der bisherigen Regelung einen Teil ihres Elterngeldanspruches. So mindert der Lohn die ausgezahlten Beträge, ohne dass es bisher dafür zum Ausgleich einen längeren Bezug des Elterngeldes gibt.

Neben dem ElterngeldPlus, das diese Lücke schließt, ist die Einführung eines Partnerschaftsbonus geplant: Wenn beide Eltern pro Woche 25 bis 30 Stunden parallel arbeiten, erhält jeder Elternteil das ElterngeldPlus nochmals für vier zusätzliche Monate.

Elternzeit flexibler gestalten

Die Elternzeit wird durch das neue Elterngeld Plus deutlich flexibler. Bis zum 3. Geburtstag eines Kindes können Eltern eine unbezahlte Auszeit vom Job nehmen, daran ändert sich nichts. Jedoch können mit dem neuen Gesetz 24 Monate statt bisher zwölf zwischen dem 3. und dem 8. Geburtstag des Kindes genommen werden.

Wichtig für Arbeitgeber: Eine Zustimmung des Arbeitgebers wird dafür nicht mehr notwendig sein.

Eine Elternzeit nach dem 3. Geburtstag des Kindes muss nach der Neuregelung 13 Wochen vorher angemeldet werden. Die Elternzeit vor dem 3. Geburtstag nach wie vor nur sieben Wochen vorher. Zudem können beide Elternteile ihre Elternzeit in je drei statt wie bisher zwei Abschnitte aufteilen. Auch hier ist keine Zustimmung des Arbeitgebers mehr notwendig!

Arbeiten beide Elternteile für mindestens vier aufeinanderfolgende Monate durchschnittlich zwischen 25 und 30 Wochenstunden, gibt es zusätzlich einen “Partnerschaftsbonus” von vier Monaten Elterngeld Plus je Elternteil. Alleinerziehende können das Elterngeld Plus im gleichen Maße nutzen wie Paare und deshalb bis zu 28 Elterngeld Plus-Monate in Anspruch nehmen.

Dieser Bonus soll als Anreiz für eine partnerschaftliche Teilung der frühkindlichen Betreuung dienen und insbesondere Vätern die verstärkte Nutzung von Teilzeit erleichtern. Gleichzeitig erweitert das Elterngeld Plus die Wahlmöglichkeiten von Müttern und Vätern und stellt insbesondere Eltern besser, die sich nach der Geburt eines Kindes für einen schnellen beruflichen Wiedereinstieg in Teilzeit entscheiden.

Neu sind die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten.

So lassen sich Elterngeld, ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus kombinieren.  Einige Beispiele des Bundes Familien Ministeriums: “Pausiert etwa die Mutter für sechs Monate und bezieht volles Elterngeld, so kann sie anschließend für zwölf Monate ElterngeldPlus beziehen. Ihr Partner kann zwei Monate Elterngeld oder vier Monate ElterngeldPlus nutzen. Arbeiten beide im Anschluss für mindestens vier Monate Teilzeit mit 25 bis 30 Wochenstunden, können beide jeweils für diese vier Monate ElterngeldPlus erhalten.Möglich ist auch, dass Mutter und Vater nach der Geburt bis zu 30 Stunden in der Woche in Teilzeit arbeiten und gemeinsam je 14 Monate ElterngeldPlus beziehen. Im Anschluss könnten auch sie den Partnerschaftsbonus nutzen. Alleinerziehende können das neue ElterngeldPlus im gleichen Maße nutzen und zusammen mit den Partnermonaten statt der 14 regulären Elterngeldmonate bis zu 28 ElterngeldPlus-Monate in Anspruch nehmen.”

Sehr ausführlich hat sich das Magazin WISO mit dem Elterngeld Plus und der Abschaffung der Vergünstigungen für Mehrlingsgeburten beschäftigt: Elterngeld Plus

Rat und Unterstützung

Bei der Ermittlung des Elterngeldes hilft die örtliche Elterngeldstelle. Zuständig sind die Versorgungs-, Sozial- oder Jugendämter, die vom jeweiligen Bundesland dazu bestimmt worden sind. Wo genau Ihre Elterngeldstelle angesiedelt ist, erfahren Sie beim Bundesfamilienministerium. Hilfreich sind auch Elterngeldrechner im Internet. Informationen finden Sie auf der Homepage des Bundesfamilienministerium oder unter der einheitlichen Behördenrufnummer 115.

Informationen finden Sie auch in dieser Broschüre: Elterngeld Plus – zentrale Punkte und Beispiele

 

Fazit

Mit dem Elterngeld Plus sind Paare flexibler. Sie können künftig zwischen zwei Elterngeld-Modellen wählen oder beide auch miteinander kombinieren. Das bietet Eltern mehr Spielraum für eine individuelle Kinderbetreuung, mehr partnerschaftliche Möglichkeiten, mehr Möglichkeiten auch für Väter sich in die Betreuung der Kinder einzubringen. Mehr Geld gibt es aber nicht.

Zusätzliche Herausforderungen sowie eine grössere Unsicherheit in der Personalplanung bedeutet das neue Elterngeld Plus hingegen für die Arbeitgeber.

Mein Tipp: Arbeitgebr sollten ihre Mitarbeiter über die neuen Möglichkeiten informieren. So lässt sich der Kontakt halten, die Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und gemeinsam lässt sich die Elternzeit für alle besser planen, vorbereiten und begleiten.

Haben Sie Fragen? Gern stehe ich Ihnen und Ihren Mitarbeitern zur Seite

 

Soulution Coaching Silke Mekat Unternehmensberatung für familienbewusste Personalpolitik Vereinbarkeit von Beruf und Familie Mein Name ist Silke Mekat, ich bin Diplom Betriebswirtin mit langjährige Berufserfahrung, davon 10 Jahre in einem internationalen Konzern. Seit 2012 Trainerin, Beraterin und Coach in KMU. Schwerpunkt Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Elternzeit und beruflicher Wiedereinstieg, Mitarbeiterbindung und Stressprävention. ILP Fachtherapeutin, Entspannungstherapeutin, Fachautorin bei Personal im Fokus und Trainerin an der Haufe Akademie.

Ich freu mich von Ihnen zu hören

 

 

 

Quelle: bmfsfj.de, WISO

 

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