Der demographische Wandel verschärft den Fachkräftemangel. Deshalb stellen immer mehr Unternehmen ältere Mitarbeiter ein. Denn „alt“ bedeutet nicht gleich „unproduktiv“.
Der demografische Wandel wird spürbarer. Mitarbeiter werden älter und immer weniger junge Fachkräfte rücken nach.
Soll die Wirtschaftskraft eines Unternehmens erhalten bleiben, so wird die Bindung und Gesunderhaltung älteren Personals immer wichtiger. Gleichzeitig bleiben Erfahrungen und Kompetenz dem Arbeitgeber erhalten.
Doch wie fit ist die ältere Belegschaft, was leistet sie und wie kann sie motiviert werden?
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat in einer Studie interessante Zahlen und Fakten zusammengestellt. Klicken Sie zum Download hier: Studie
Wer die 50- oder 60-Jahres-Grenze überschreitet, gilt nicht gerade mehr als produktiv und innovativ. Daher verzichten viele Unternehmer gern auf solche Mitarbeiter – zu Unrecht. „Weder die Produktivität noch die Innovationskraft hängen vom Alter ab“, ist Lutz Goebel überzeugt. Der Geschäftsführer des Motoren- und Anlagenbauers Henkelhausen mit Hauptsitz in Krefeld beschäftigt 190 Mitarbeiter und setzt dabei gezielt auch auf Ältere, sogar jenseits des Renteneintrittsalters. „Ihr Erfahrungswissen ist kaum zu ersetzen, sie können komplexe Probleme oft schneller und besser lösen als Jüngere“, sagt Goebel.Lesen Sie dazu einen interessanten Artikel auf Markt und Mittelstand: Wie Sie ältere Mitarbeiter sinnvoll einsetzen
Die deutsche Bevölkerung altert und damit steigt gleichzeitig das Durchschnittsalter der Belegschaft in den Unternehmen.
Unternehmen, die sich auf den Wandel vorbereiten, können doppelt profitieren.
Denn auch vor dem Arbeitsmarkt und den Unternehmen macht der demografische Wandel nicht halt. Schon heute beträgt das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland 43 Jahre und bis zum Jahr 2045 wird dieses auf 52 Jah
re ansteigen. Damit gewinnt die Gruppe der älteren Arbeitnehmer zukünftig immer mehr an Bedeutung, wenn ein Unternehmen seinen Fachkräftebedarf decken will. Es gilt also als Unternehmen schon heute darüber nachzudenken, welche Anforderungen die Arbeitnehmer in Zukunft an ihren Arbeitsplatz stellen. Laut einem Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft profitieren diese Unternehmen gleich mehrfach!
Ältere Mitarbeiter können Träger unbekannter Potentiale sein!
Vor allem im Hinblick auf die Produktivität rentiert sich für Unternehmen die Investition. Gerade Weiterbildungsmaßnahmen tragen dazu bei auch älteren Mitarbeitern neue Kenntnisse und Fähigkeiten für ihren Arbeitsplatz zu vermittelt und gleichzeitig einen Wissenstransfer zu den jüngeren Beschäftigten zu ermöglichen. Der Austausch zwischen Jung und Alt wird gefördert und die Bindung der Fachkräfte ans Unternehmen gesteigert. Auch für die Gesamtwirtschaft sind diese Maßnahmen von Interesse. Blieben ältere Mitarbeiter nur zwei Jahre länger im Beruf, so errechnete das Institut der deutschen Wirtschaft, so würde das Bruttoinlandsprodukt jährlich um mehr als 0,2 Prozentpunkte steigen. Bis zum Jahr 2030 betrüge das wirtschaftliche Plus fast 100 Milliarden Euro.
Auch in Bayern wird in den nächsten Jahren die Nachfrage nach Fachkräften größer sein als das Angebot, das zeigt der Fachkräftemonitor der Bayerischen Industrie- und Handelskammern.
Vorallem der mangelden Wohnraum im Grossraum Münchens, bereitet den Unternehmen Probleme. Der Zuzug von Fachkräften kann nicht mehr wie bisher die Lösung sein.
Dadurch können ältere Mitarbeiter und auch Frauen zu einem Erfolgsfaktor in Unternehmen werden. Denn die Zeiten, in denen man ihnen Leistungsfähigkeit absprach, sind längst vorbei. Trotzdem ist es schwierig, die Kompetenzen älterer Mitarbeiter festzustellen und richtig einzuschätzen. Viele Gründe sind dafür verantwortlich, so ist die herrschende Meinung leider oftmals immer noch, dass ältere Mitarbeiter nicht so leistungsfähig, belastbar und flexibel sind wie junge. Dass ihr Wissen nicht mehr das aktuellste ist. Auch liegen die letzten Zeugnisse schon länger zurück und sind nicht mehr aussagefähig. Vielleicht kommen in der aktuellen Tätigkeit nicht alle Potenziale zum Einsatz und manchen älteren Mitarbeitern sind die eigenen Kompetenzen zum Teil gar nicht bewusst. Außerhalb des Betriebes erworbene Kompetenzen der Mitarbeiter sind dem Unternehmen unbekannt.
Langjährige Mitarbeiter über Know How und Wissen verfügen, dass Unternehmen nicht so leicht aufgeben sollten und dürfen, das dürfen Arbeitgeber und Vorgesetzte nicht vergessen.
Mitarbeiter jenseits der 50 tragen wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens bei, dies zeigen verschiedene Studien und Beispiele aus der Praxis. Um das Potenzial der Älteren nutzen zu können, müssen die Firmen jedoch auf eine alters- und alternsgerechte Personalpolitik setzen. Besonders im Hinblick auf ein erfolgreiches Demografie-Management zahlt sich diese Strategie aus.
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