Elternzeit und Wiedereinstieg: Personalverantwortliche Gespräche mit Vätern

Immer mehr Väter drängen jedoch auf eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Sie möchten nicht nur Wochenend-Papa sein, sondern aktiv am Leben ihrer Kinder teilnehmen. Je häufiger ein Mann seinen Vorgesetzten fragt, wie die Firma ihn und seine Familie unterstützt. Damit wird Elternzeit und der Wiedereinstieg in den Beruf sowie eine gelungene Balance von Kind und Karriere aus der Frauennische herausgeholt, es wird zum allgemeinen Trend. Zum Wunsch nach mehr Sinn und weniger Statusstreben im Leben.

Diesen Wertewandel sollten Führungskräfte und Unternehmensleitung aufgreifen.

Genau wie bei Müttern in Elternzeit, gilt es auch bei Vätern eine Akzeptanz im Unternehmen zu schaffen. Die bisher genannten Punkte, Methoden und Verfahren gelten genauso für Männer, wie für Frauen. Unternehmen sollten Väter in Elternzeit als Chance sehen. In dieser Auszeit vom Job kann der Mitarbeiter Abstand gewinnen und sammelt viele, neue Erfahrungen. Das alles kann dazu führen, dass die „Rückkehrer“ ihren Horizont erweitert haben, gestärkt und mit neuen Ideen an den Arbeitsplatz zurückkehren und somit für das Unternehmen wertvoller geworden sind. Mit einer väterfreundlichen Unternehmenskultur fördert das Unternehmen zusätzlich das eigene Image und die Stellung im Wettstreit um Nachwuchskräfte. Durch eine vertrauensvolle und offene Kommunikation, wäre die Elternzeit eines Vaters eventuell auch in Zeiten mangelnder Aufträge denkbar. Was wiederum dem Unternehmen Kosten sparen würde und gleichzeitig den Mitarbeiter unterstützt.

Unterstützen Sie deshalb einen Mitarbeiter, der Vater wird.

Bieten Sie bei Bekanntwerden einer Vaterschaft von sich aus ein Gespräch an. Die Auszeit vom Beruf, weitere berufliche Perspektiven mit Familie sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Work Life Balance) sollten dann das Thema sein.

Eine väterfreundliche Personalpolitik darf nicht bloß Teil einer Hochglanz Unternehmensbroschüre sein oder die Homepage schmücken. Sie muss auch wirklich gelebt werden.

Befragt man berufstätige Väter in Unternehmen, so äußern sie folgende Wünsche und Vorstellungen:

  • Hauptwunsch und -Entlastungsmöglichkeit sind Angebote des Unternehmens, die Arbeit zeitlich und/ oder räumlich zu flexibilisieren.
  • den meisten Vätern geht es nicht um eine dauerhafte Stundenreduzierung. Sie wünschen sich flexible Möglichkeiten auch mal kurzfristig ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder zu verschieben.
  • Akzeptanz ihrer Rolle als aktiver Vater wünschen sich Männer und nicht die Sorge um berufliche Repressalien
  • viele sind bereit abends noch mal beruflich tätig zu werden, z.B. vom Home Office aus, wenn sie dadurch tagsüber Zeit mit ihren Kindern verbringen können und z.B. bei Sportveranstaltungen, Schulveranstaltungen etc. dabei sein zu können.
  • Vorbilder im Unternehmen würden sich die meisten wünschen. Führungskräfte, die selber die Balance zwischen Kindererziehung und Berufsalltag täglich leben.


Betrachten Unternehmen die familiäre Situation und die persönlichen Umstände ihrer Mitarbeiter als Möglichkeit und nicht als Problem, können beide profitieren. Die Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, unterstützt und bleiben im Unternehmen. Viele, vor allem auch größere Unternehmen in Deutschland haben inzwischen erkannt, dass die mögliche Aussicht auf eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Förderung von Väterkarrieren für junge, gut qualifizierte Fachkräfte ein wichtiges Argument für ihre Firma sein kann.

Wenn eine Auszeit vom Beruf also gut geplant ist, können beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – sowohl kurzfristig als auch langfristig davon profitieren.

Als Vorgesetzter oder Arbeitgeber haben Sie ein großes Interesse daran mit der Mitarbeiterin bereits in der Elternzeit gemeinsam und rechtzeitig den Wiedereinstieg zu planen. Zusätzlich können Firmen mit einer professionellen Begleitung für den beruflichen Wiedereinstieg ihren Mitarbeitern und deren Vorgesetzten die erfolgreiche Rückkehr in den Job ermöglichen. Diesen Trend haben viele Arbeitgeber inzwischen erkannt und setzen auf eine aktive Unterstützung zur Vorbereitung auf den Alltag mit Familie und Beruf. Damit die Leistungsfähigkeit, Motivation und Gesundheit erhalten bleiben.

Setzen Sie auf Ihre Leistungsträger, auch nach einer familienbedingten Auszeit und mit Familie.

Im Kampf um die besten Fachkräfte lohnt es sich also an den richtigen Stellen zu investieren!

Nicht nur in Recruiting, auch in die aktive Bindung guter Fachkräfte sollte investiert werden. So lässt sich das eigene Unternehmen nach Innen und Außen als moderner, familienfreundlicher und damit attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Das Interesse Ihrer Zielgruppen ist Ihnen damit sicher, auch an außerhalb der Ballungszentren und attraktiven Standorte. Die Vorteile dieser Anstrengungen überwiegen. Vorhandene Leistungsträger bleiben dem Unternehmen erhalten und wandern nicht ab. Neue Mitarbeiter können leichter gewonnen werden. Kosten, die durch Verlust von Know How und Kundenbeziehungen, Fluktuation und Einarbeitung neuer Mitarbeiter entstanden wären, fallen gar nicht erst an.

Je länger die Abwesenheit vom Arbeitsplatz dauert, umso höher steigen die Wiedereinarbeitungskosten. Besser ist, Arbeitgeber setzen frühzeitig daran Mitarbeiter ans eigene Unternehmen zu binden und deren Know How langfristig zu sichern. Zusätzlich präsentieren Firmen sich so als attraktiver Arbeitgeber, in Zeiten des Fachkräftemangels und des gegenseitigen Abwerbens ein entscheidender Vorteil

 

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