Kommt dir das bekannt vor? Dein Posteingang quillt über, dein Kalender ist voll, und trotzdem landen immer neue Anfragen auf deinem Tisch. Gerade als berufstätige Frau, die oft auch privat viel jonglieren muss, fällt es schwer, Nein zu sagen. Schließlich möchtest du nicht als unkollegial gelten oder den Eindruck erwecken, du wärst überfordert. Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Wenn du dich ständig überlastest, leidet nicht nur deine Leistung, sondern auch dein Wohlbefinden.
Die gute Nachricht: Nein sagen ist nicht nur erlaubt – es ist sogar notwendig. Mit den folgenden Tipps kannst du deine Grenzen klar und souverän kommunizieren, ohne an Professionalität einzubüßen.
1. Klare Prioritäten setzen
Niemand kann alles gleichzeitig erledigen. Verdeutliche deinem Gegenüber, woran du gerade arbeitest, und sprich offen über die Gewichtung der Aufgaben:
„Ich arbeite derzeit an Aufgabe X, die eine hohe Priorität hat. Können wir besprechen, welche Aufgabe wichtiger ist oder wann ich die neue Anfrage bearbeiten kann?“
So zeigst du, dass du strukturiert arbeitest und das große Ganze im Blick behältst.
2. Zeitliche Grenzen aufzeigen
Dein Tag hat 24 Stunden – und viele davon sind sicher schon verplant. Weise höflich darauf hin, wenn deine Kapazitäten erschöpft sind:
„Ich würde gerne helfen, aber meine Kapazitäten sind diese Woche ausgelastet. Können wir das auf nächste Woche verschieben?“
So machst du klar, dass du zur Unterstützung bereit bist, aber nicht auf Kosten deiner Gesundheit oder anderer Aufgaben.
3. Alternative Lösungen anbieten
Ein Nein muss nicht das Ende der Diskussion sein. Zeige Lösungsorientierung, indem du Alternativen ins Spiel bringst:
„Ich habe leider keine Kapazitäten, aber vielleicht kann Person Y das übernehmen oder wir können den Umfang reduzieren?“
Damit signalisierst du Teamgeist und den Willen, die Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.
4. Auf den Geschäftswert fokussieren
Manchmal hilft es, die Perspektive zu wechseln und den Fokus auf die Qualität deiner Arbeit zu legen:
„Wenn ich das zusätzlich übernehme, könnte die Qualität meiner aktuellen Projekte leiden. Wollen wir das Risiko eingehen?“
Das zeigt, dass du nicht nur an deinen eigenen Kapazitäten, sondern auch am Erfolg des Unternehmens interessiert bist.
5. Selbstbewusst und höflich bleiben
Grenzen setzen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstrespekt. Oft reicht ein einfacher, höflicher Satz wie:
„Leider kann ich das momentan nicht übernehmen.“
Bleibe ruhig und freundlich – dein Gegenüber wird die Klarheit zu schätzen wissen.
Warum Nein sagen so wichtig ist
Wenn du zu allem Ja sagst, schadest du letztlich dir selbst und auch deinem Team. Durch klare Kommunikation, Priorisierung und höfliches Ablehnen beweist du nicht nur Professionalität, sondern schaffst auch Raum für hochwertige Arbeit und für dich selbst.
Denk daran: Jedes Nein zu einer Überforderung ist ein Ja zu dir und deiner Balance.
Wie gehst du mit schwierigen Anfragen um? Teile deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren!
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