Raus aus der Grübelfalle – Wie Du Overthinking stoppst

Warum hat der Chef mich heute früh nicht gegrüßt? Kann ich meinen Kollegen wirklich anrufen – wo er doch im Home-Office ist und vielleicht gerade Mittagspause macht? Sollte ich die Präsentation nochmal durchsehen – vielleicht habe ich etwas übersehen?

Solche Gedanken kennen wir alle. Häufig hinterfragen wir das, was wir tun oder vorhaben. Doch wer jeden Schritt, jede Mail oder jedes Gespräch – beruflich oder privat – endlos analysiert, landet oft in einer Grübelfalle. Statt voranzukommen, tritt man auf der Stelle.

Und damit blockierst Du nicht nur Dich selbst, sondern möglicherweise auch das ganze Team. Aber wie viel Nachdenken ist eigentlich normal – und wann wird es zu viel? Und vor allem: Wie kommst Du aus dem Overthinking heraus?

Nachdenken ist erstmal nichts Schlechtes

Vorweg: Nachdenken, bevor man handelt, ist grundsätzlich eine gute Sache. Es zeigt, dass Du gewissenhaft bist und Risiken abwägen kannst.

Doch es gibt eine Grenze.

Wenn Dich Deine Gedanken lähmen, Dich stressen oder Dich davon abhalten, ins Tun zu kommen, dann bist Du nicht mehr einfach nur vorsichtig – sondern Du steckst mitten in der Grübelfalle.

Gerade Perfektionistinnen und Perfektionisten neigen dazu, jedes noch so kleine Haar in der Suppe zu suchen. Statt loszulegen, verzetteln sie sich in Details. Oder sie erledigen erst lauter andere Kleinigkeiten – bloß, um die eine „noch nicht perfekt durchdachte“ Aufgabe aufzuschieben.

Typische Warnzeichen für eine Grübelfalle:

  • Du benutzt viele Konjunktive: „Hätte, könnte, sollte…“

  • Dein innerer Dialog dreht sich im Kreis, ohne Lösung.

  • Du denkst ständig an Situationen, die vielleicht irgendwann passieren könnten.


Wie kommst Du aus der Grübelfalle heraus?

Keine Sorge – es gibt Auswege. Hier ein paar Strategien, die Dir helfen können:


1. Mach Dir Deine Gedanken bewusst

Du kannst Deine Gedanken lenken.

Genauso wie wir gerade alle darüber nachdenken, wo wir Energie sparen können, kannst Du auch lernen, Deine Grübelgedanken in konstruktive Bahnen zu lenken.

Frag Dich bewusst:

  • Was tut mir jetzt gut?

  • Was brauche ich, um mich sicher und wohlzufühlen?

Diese kleinen Checks helfen, nicht in der Endlosschleife hängen zu bleiben.


2. Hol Deine Gedanken raus aus dem Kopf

Wenn Dein Kopf überquillt, hilft es, Dinge sichtbar zu machen.

Zum Beispiel:

  • Schreib auf, was Dich beschäftigt.

  • Nutze eine Pro- und Contra-Liste – besonders hilfreich für Perfektionisten.

So holst Du die Probleme aus dem abstrakten Kopfkino heraus und machst sie greifbar. Und plötzlich wirken viele Dinge gar nicht mehr so bedrohlich.


3. Rede drüber

Steckst Du schon mittendrin im Grübelstrudel? Dann rede darüber!

  • Sprich mit Deinem Chef oder Deinem Team darüber, wo Du gerade hängst.

  • Bitte um Unterstützung oder mehr Zeit, wenn es nötig ist.

Das wirkt oft viel souveräner, als krampfhaft alles allein lösen zu wollen.

Auch im Privatleben gilt: Du musst nicht alles alleine stemmen. Aufgaben können oft aufgeteilt werden – auch in der Familie.


4. Frag Dich: Muss das wirklich an mir liegen?

Ein Klassiker: „Warum hat der Chef mich heute früh nicht gegrüßt?“

Dreh die Frage um: Kann ich überhaupt wissen, warum er so gehandelt hat?

Vielleicht hat es gar nichts mit Dir zu tun. Und wenn doch, würde er es Dir sicher sagen. Bis dahin – lass die Grübelei sein. Das entlastet Deinen Kopf enorm.


Fazit

Nachdenken ist wichtig. Aber ständig zu grübeln kostet Dich Energie, Zeit und Lebensfreude.

Mach Dir klar: Du kannst Deine Gedanken bewusst steuern. Hol sie raus aus dem Kopf, sprich darüber, und finde konkrete Lösungen.

Denn das Leben passiert nicht nur im Kopf – es wartet draußen auf Dich.

Zum Weiterlesen:

Hier schreibt Silke Mekat 
Als Stresspräventionstrainerin und Diplom-Betriebswirtin mit 30 Berufserfahrung unterstütze ich als Trainerin, Beraterin & Coach in Präsenz & online zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Resilienz,  Stressprävention, Selbstorganisation & Zeitmanagement. Seit 2014 Trainerin der Haufe Akademie.
Spezialgebiet:
Raus aus der Stressfalle mehr Zeit, die richtigen Dinge zu tun für ein Leben in Balance statt täglichem Spagat.
Vereinbarkeit von Beruf & Familie

Foto von Darina Belonogova: https://www.pexels.com/de-de/foto/banner-das-bewusstsein-bewegung-nachricht-8385167/ & Silke Mekat


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