Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen wir auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen in den Unternehmen

“Familienfreundlichkeit darf nicht nur Fassade sein”

Viele Berufstätigen sehnen sich vergebens nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Fachkräftemangel könnte dabei helfen, sagt NRWs Familienministerin Ute Schäfer. Doch profitieren alle davon?  Mehr dazu lesen Sie auf Welt.de

Ministerin Schäfer im Interview:

“In der Tat ist noch mehr nötig und möglich. Teilzeit, flexible Arbeitszeit, Telearbeit und Homeoffice für Väter gehören leider noch immer nicht zum selbstverständlichen Unternehmensalltag. Und für Frauen führt Teilzeit häufig in die Karrierefalle.

In den meisten Unternehmen gibt es keine Teilzeitkultur für Führungskräfte. Deshalb arbeiten lediglich rund fünf Prozent von ihnen in Teilzeit, was für die anderen 95 Prozent viel zu oft bedeutet, dass sie nur am Wochenende wirklich Zeit für ihre Kinder haben. Aber genau das wollen die meisten Eltern nicht. Sie wünschen sich nicht nur Einrichtungen, in denen ihre Kinder gut betreut werden, sondern auch gemeinsame Zeit mit ihren Kindern. Deshalb reicht es nicht, genügend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen.

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen wir auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen in den Unternehmen.”

Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist oftmals reine Theorie

Obwohl viel und überall darüber geredet wird, ist Familienfreundlichkeit in deutschen Unternehmen längst noch keine Selbstverständlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt die Managementberatung A.T. Kearney in einer Studie.

So sieht eine überwältigende Mehrheit der arbeitenden Frauen mit Kindern oder Kinderwunsch (88 Prozent) einen Engpass bei Notfallbetreuungen für ihre Kinder (51 Prozent), und Kinderbetreuung in den Schulferien (45 Prozent).

Mütter und Frauen mit Kinderwunsch wünschen sich auch Auszeit- und Sonderurlaubsregelungen (33 Prozent). Den Männern fehlen darüber hinaus Spezialangebote für Väter (43 Prozent).

Beide, Männer und Frauen sehen einen großen Nachholbedarf beim Thema Vorbilder. So haben nur 26 Prozent der Befragten Führungskräfte und Vorgesetzte, die in puncto Vereinbarkeit mit gutem Beispiel vorangehen.

Es gibt also viel zu tun, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Mitarbeiter zu binden.

Denn die künftige Überlebensfähigkeit in einem Bewerbermarkt (der in einigen Branchen schon heute der Fall ist) hängt in grossem Maße davon ab, wie die Bindung guter Mitarbeiter gerade auch in mittelständischen Unternehmen gelingt.

Wenn Sie sich mit einer Expertin über diese Thematik austauschen oder ein auf Ihr Unternehmen ausgerichtetes Seminar buchen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu mir auf.

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