Eine sehr interessante Rede hielt Jörg Asmussen, Ökonom und Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wo er für Fragen der Alterssicherung zuständig ist, anlässlich der Eröffnung der ZEIT-Konferenz “Arbeit und Gesellschaft -Personalentwicklung zwischen Digitalisierung, Generation Y und dem Demografischem Wandel“
Darin gibt er den Unternehmen auch Fragen an die Hand, die die heutigen Bewerber vermehrt stellen, denn es werden ganz andere Fragen gestellt als noch vor wenigen Jahren:
1. “Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wenn meine Kinder klein sind oder ich pflegebedürftige Angehörige betreuen muss?
2. Bietet mir das Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle, Möglichkeiten der Telearbeit und der mobilen Arbeit, die es mir ermöglichen, Leben und Arbeit besser in Einklang zu bringen?
3. Herrscht eine Unternehmenskultur, die mich und meine Leistung ernst nimmt und Raum für Engagement und Kreativität gibt, damit ich mich lange und motiviert einbringe?
4. Wie ist das Unternehmen aufgestellt, was die Karrierechancen von Frauen anbelangt?
5. Fördert die Personalabteilung meinen Wunsch nach Weiterbildung, damit ich für ein langes und zufriedenes Berufsleben gut gewappnet bin?
6. Und schließlich: Wie ist es um das Gesundheitsmanagement bestellt, damit ich lange in guter physischer und psychischer Verfassung und auch leistungsfähig bleibe.
Das sind Fragen, auf die Unternehmen heute Antworten parat haben müssen.
Vereinbarkeit Familie und Beruf
Immer weniger Menschen sind heute bereit, während der viel zitierten “Rush Hour des Lebens” die Kinder nur am Wochenende ins Bett bringen zu können und oder sie während der Woche nur auf dem Familienfoto auf dem Schreibtisch zu sehen. Hinzu kommen in der Phase, in der die Karriere gerade erst anläuft und gleichzeitig die Familie wächst, nicht selten auch durch Pflegebedürftigkeit der Eltern. Wir sprechen hier von Jahren, in denen bei vielen Männern und Frauen mehrere große, anstrengende und zeitfressende Aufgaben zusammenfallen. In einer solchen Lebensphase kann Teilzeit ein gutes Modell sein. Immer noch tragen vor allem Frauen die Last der Familienarbeit und entscheiden sich für eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit.
In Deutschland arbeitet die Hälfte der Frauen in Teilzeit. Oft gestaltet sich dann aber die Rückkehr in Vollzeit schwierig. Wir wollen hier helfen, indem wir einerseits die Ganztagsbetreuung ausbauen und andererseits in der Arbeitszeitpolitik stärker auf die Bedürfnisse von Eltern und Pflegenden eingehen. Wir wollen deshalb unter anderem das Teilzeitrecht weiterentwickeln und einen Anspruch auf Rückkehr in Vollzeit einführen. Der gilt dann natürlich auch für Männer, denn eine Teilzeitphase darf für niemanden eine Karrierebremse sein. Mit der Einführung des Elterngeld Plus und der Flexibilisierung der Elternzeit setzt die Bundesregierung weitere wichtige Akzente für eine moderne Arbeitszeitpolitik.”
Lesen Sie die ganze Rede hier: Jörg Asmussen ZEIT-Konferenz “Arbeit und Gesellschaft -Personalentwicklung zwischen Digitalisierung, Generation Y und dem Demografischem Wandel“
Geht es Ihnen auch so?
- Mitarbeiter gehen in Elternzeit und Sie wissen nicht, wann und ob diese wiederkommen?
- Heute laufen die Geschäft super, aber wie lässt sich der Erfolg langfristig sichern?
- Immer weniger Bewerbungen kommen ins Haus?
- Und dann sind es häufig nicht die richtigen Bewerber?
- Immer mehr Mitarbeiter klagen über eine zu hohe Belastung, eine schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Und die Krankmeldungen häufen sich?
- Gehalt und Status ziehen nicht mehr wirklich als Anreiz
Für Unternehmen ist die Bindung guter Mitarbeiter überlebensnotwendig in Zeiten schrumpfender Bewerberzahlen. Aber was motiviert Menschen bei Ihrem Arbeitgeber zu bleiben? Ist es ein hohes Gehalt?
Eine aktuelle Studie der Jobbörse Stepstone kam zu dem Ergebnis, dass es vor allem spannende Arbeitsinhalte und das Arbeitsumfeld sind.
Interessante Arbeitsinhalte sind für 62 Prozent der Befragten ein ausschlaggebender Grund, bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben. Knapp dahinter mit 59 Prozent steht ein gutes Verhältnis zu Kollegen. Knapp die Hälfte (46 Prozent) nennt ein attraktiver Firmenstandort als relevanten Faktor – was im Umkehrschluss bedeutet, dass auch Unternehmen abseits der Ballungszentren nicht abgeschlagen sind. Auch die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens spielt eine Rolle, immerhin 39 Prozent gaben dies an.
Work-Life-Balance maßgeblich zur Mitarbeiterbindung
Immerhin ein Drittel der Arbeitnehmer – und damit mehr als ein attraktives Gehalt – sieht für sich Work-Life-Balance als maßgeblich für ihrer Bindung an ein Unternehmen. Das attraktive Gehalt bindet dagegen nur knapp 24 Prozent der Fachkräfte.
Nicht jeder Mitarbeiter setzt gleiche Maßstäbe an und so fallen die Gründe, im Unternehmen zu bleiben, je nach Berufsrichtung sehr unterschiedlich aus. Finanzfachkräfte favorisieren einen attraktiven Unternehmensstandort, doch bei den gesuchten Ingenieure und ITler steht das gute Verhältnis zu Kollegen ganz oben auf der Wunschliste.
Was wünschen sich Ihre Mitarbeiter?
Wissen Sie das?
Damit Sie nicht wahllos zu Informationsabenden gehen, sich Bücher kaufen, teure Dienstleistungen einkaufen, die am wirklichen Bedarf vorbeigehen, brauchen Sie ein klares Konzept.
Schritt für Schritt das richtige tun und gezielt eine neue Richtung einschlagen. Damit Ihre Firma in Zeiten knapper werdender Fachkräfte, sinkender Bewerberzahlen und sich gewandelter Werte als attraktiver Arbeitgeber positioniert.
Denn Geld ist nicht alles – jedenfalls nicht mehr für die nachrückenden Generationen. Ein tolles Team, Arbeit, die einen Sinn macht, transparente Karrierechancen und eine gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, werden immer wichtiger. Doch dafür bekommt Ihre Firma auch viel – viel mehr, als nur Dienst nach Vorschrift. Sie motivieren auch die Kollegen und präsentieren Ihr Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber.
Wenn Sie sich mit einer Expertin über diese Thematik austauschen oder ein auf Ihr Unternehmen ausgerichtetes Seminar buchen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu mir auf.
Quelle: BMAS, Personalwirtschaft.de
Das sind Ergebnisse der Studie “Candidate Insights”, für die die Jobbörse Stepstone 2.000 Fach- und Führungskräfte befragt hat. 30 Prozent der Teilnehmer waren Führungskräfte, 70 Prozent Fachkräfte ohne Personalverantwortung.
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